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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 24

1861 - Münster : Coppenrath
24 des heillosen Faustrechtes in Deutschland vertilgte und durch kräftige Maßregeln Ruhe und Ordnung im ganzen Reiche dauerhaft begründete. Im Jahre 1495 hielt er nämlich zu diesem Ende einen Reichstag in Worms, auf welchem alle Fürsten, bis auf einen, erschienen und sich bereit erklärten, des Kaisers Absicht zu unterstützen. Hier wurde nun der ewige Landfriede geschlossen, nach welchem bei Strafe der Neichsacht, bei Verlust aller Lehen und Rechte nebst einer großen Geldsumme alle Befehdungen aufhören sollten. Die bereits milder gewordenen Sitten der Deutschen und die durch die Erfindung des Pulvers veränderte Art der Kriegsführung, welche den Raubrittern hinter den Mauern ihrer Burgen keinen Schutz mehr ließ, waren zur Erreichung dieses Zieles sehr günstig. So trug der Kaiser selbst dieses entartete Ritterthum zu Grabe und heißt daher mit Recht der — letzte Ritter. Sollte aber dieser Landfriede Bestand haben, so war eine Verbesserung der Rechtspflege nöthig; es mußte ein Ge- richt da sein, bei welchem man sein Recht suchen konnte. Es wurde deshalb ein Rei ch s ka mm erg erich t als oberster Ge- richtshof des ganzen deutschen Reiches eingeführt. Dasielbe bestand aus einem Kammerrichter, der ein Fürst, Graf oder Freiherr sein mußte, und aus sechzehn Beisitzern. Anfangs nahm es in Frankfurt am Main seinen Sitz und wurde am 31. Oktober 1495 eröffnet; nachher wurde es nach Speier und von da, 1689, nach Wetzlar verlegt. Zur leichteren Handhabung der Ordnung wurde Deutsch- land in zehn Kreise getheilt. Diese waren: der österreichische, bayerische, schwäbische, fränkische, kurrheinische, oberrheinische, niederrheinisch-westfälische, obersächsische, niedcrsächsische und burgundische.^) Böhmen mit seinen Ncbenländern Mähren, *) Die Hanptbestandtheile der zehn Kreise waren folgende: 1. Der österreichische, der größte von allen, umfaßte die Herzogthümer Oester- reich, Steiermark, Kärnten, Krain, die Grafschaft Tirol nebst den ober-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 67

1861 - Münster : Coppenrath
67 Krieg gegen die Avaren (791—799). — Jedoch war diese Huldigung nur scheinbar und das Werk augenblicklicher Noth. Denn Thassilo empörte sich von Neuem und reizte sogar die Avaren, ein Volk im heutigen Ungarn, zu wiederholten Einfällen in das fränkische Gebiet. Da ergrimmte Karl gegen den Undankbaren, nahm ihn bei Ingelheim am Rhein gefangen und vcrurtheilte ihn, wie damals den Desiderius, zur ewigen Gefangenschaft in einem Kloster; denn damals dienten die Klöster zugleich zu Staatsgefängnissen. Auch die räuberischen Avaren blieben nicht ungestraft. Er trieb sie hinter den Wienerwald zurück, eroberte alsdann durch seinen Sohn Pipin binnen sechs Jahren ihr Land von der Enns bis an die Raab und schlug es als „östliche Mark" (Oesterreich) zum fränkischen Reiche, das nach dieser Seite hin die Theiß zur Grenze bekam (799). Das verheerte und entvölkerte Land überließ Karl deutschen, besonders bayerischen Ansiedlern. Das Volk der Avaren verschwand später unter den Ungarn. Zum Behuf der leichteren Kriegszufuhr hatte Karl während der Feldzüge gegen sie den Plan zur Verbindung des Rheins mit der Donau, mittelst des Mains, der Rednitz und Altmühl entworfen. Schon war ein Kanal eröffnet; allein natürliche Hindernisse und Unerfahrenheit der Arbeiter hemmten das Geschäft; nach Beendigung des Krieges ward er ganz ver- gessen. Erst nach mehr als tausend Jahren ist dieser großartige Plan wieder aufgenommen und iu's Werk gesetzt worden von dem Könige Ludwig I. von Bayern. Während dieser Kriege, von 794 bis 798, mußte Karl wieder- holt nach Sachsen eilen, um die hier neu ausgebrochenen Un- ruhen zu dämpfen. Das freisinnige Volk konnte sich nicht so leicht an die fremde Herrschaft und Religion gewöhnen, und war besonders aufgebracht, dem neuen Herrscher auf ungewohnten Zü- gen von Jahr zu Jahr Heercsfolge leisten zu müssen. Zur festeren Begründung des Friedens verpflanzte Karl eine bedeu- tende Menge Sachsen nach Franken und Thüringen. Deshalb hier die vielen an Bewohner des Sachsenstammes erinnernde 5*

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 144

1871 - Münster : Coppenrath
— 144 — längst mit neidischen Augen angesehen und sich jetzt mit dem Kaiser verbündet hatten. Gleich einem Spaziergange machte Torstenson den Zug aus Mähren nach Holstein und Jütland bis an die Ostseeküsten und überschwemmte das ganze Land mit seinen Scharen. Dann wandte er sich zurück gegen den kaiserlichen Feldherrn Gallas, der ihm gefolgt war, und trieb ihn von der Ostsee wieder über die Elbe in's böhmische Gebirge hinein. Bei Jankow aber, in der Nähe von Tabor, trat ihm ein neues kaiserliches Heer unter den Generalen Hatzfeld und Götz entgegen. Da kam es am 6. Mürz 1645 zu einer blutigen Schlacht, die ganz zum Nachtheile der Kaiserlichen ausfiel. Götz nebst mehren Befehlshabern wurde erschlagen, Hatzfeld aber mit einer bedeutenden Heersäule und allem Geschütz und Gepäck gefangen. Die Trümmer des Heeres warfen sich in wilder Flucht nach Prag, das der Kaiser sogleich verließ, über Negensbnrg nach Wien eilend. Der erste Schrecken übertraf jenen von Tilly's Niederlage bei Leipzig. Prag ward nur gerettet, weil Torstenson's stolzer Sinn auf Wien selbst gerichtet war. Acht Tage nach der Schlacht stund er schon an der Donau und bedrohete die Hauptstadt. Die kaiserliche Familie, der Staats Schatz, das Archiv, wurden nach Grätz gebracht. Der Kaiser aber beschloß, gleich seinem Vater, in Wien das Aeußerste zu erwarten, und traf die nöthigen Vertheidigungsanstalten. Torstenson hatte darauf gerechnet, der Fürst von Siebenbürgen werde sich jetzt mit ihm verbinden; aber dieser wollte, Torstenson sollte ihm vor allem Ungarn erobern; bis ihm dies nicht genügend verbürgt sei, werde er sich nicht von der Stelle bewegen. Der Schwede ward endlich ungeduldig, brach unversehens von Wien auf und beschloß, zuerst den in seinem Rücken gelassenen Waffenplatz Brünn zunehmen und du im nach der Donau zurückzukehren. Die Festung vertheidigte sich aber auf das Hartnäckigste, so daß Torstenson nach mehren vergeblichen Stürmen mit ungeheurem Verluste die Belagerung aufheben mußte. Mißmuthig zog er sich nach Böhmen zurück und legte den Oberbefehl nieder, welchen jetzt Wränget

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 351

1871 - Münster : Coppenrath
I — 351 — war jetzt die Entscheidung. Fünf Tage hintereinander, vom 19. bis 23. April 1809 rourbe schrecklich gekämpft bei Abensberg, bei Landshut, bei Eckm ü h l, bei Ne^ensburg, und endlich Karl über die Donau nach Böhmen zurückgedrängt. Schou am 13. Mai hielt Napoleou zum zweiten Male als Sieger seiuen Einzug in Wien. Sogleich erließ er von hier aus einen Aufruf au die Ungarn, roie früher an die Polen, sich loszureißen von der österreichischen Herrschaft und auf einem Reichstage ans eigener Mitte einen König zu wählen. Aber zu seiner Beschämung verwarf die hochherzige Nation dielen unedelen Antrag und rüstete sich kräftig für Oesterreich. Kurz nach den Franzosen war auf dem anderen Ufer der Donau auch Karl vor Wien angekommen. Napoleon fetzte deshalb über den Strom und lieferte ihm bei Aspern im Marchfelde eine zweitägige blutige Schlacht, am 21. und 22. Mai. Hier blieb der Erzherzog Sieger und zeigte so der fkunenben Welt, daß Napoleon, der bis jetzt Unbesiegbare, besiegt werben könne. Schrecken durchfuhr das ganze französische Heer. Der Marfchall Sanne«, Herzog von Montebelle, war gefallen; die Mat schalle Massena und Bessiores nebst einer großen Menge Generale waren schwer verwundet. Nicht ohne Gefahr zog sich der Geschlagene über die Donau zurück. Nachdem er sich von neuem gerüstet Und feine Streitmasfeu zusammengezogen hatte, ging er kühn denselben Weg wieder über den Strom und erneuerte mit großer Ueber macht am 5. und 6. Iitli den Angriff bet Deutsch-Wagram, nicht weit von Aspern. Nach der heldenmütigsten Gegenwehr wurden endlich die Oesterreichs ant zweiten Tage geschlagen. Diese Schlacht entschied den Krieg, indem t’Qtb ein Waffeuftiqftaub zu Znaym und dann der Friebe auf dem kaiserlichen Schlöffe Schöitbruuit bei 2b;eu am 14. Oktober 1809 erfolgte. Durch biefeu Friebm erlitt Oesterreich größten Ländervetlnst während des ganzen Krieges. Es muf3te abtreten: Salzburg an Bayern, Westgalizun an das Herzogthum Warschau, einen Theil von Ostgalizien au Nuß-Ittiib, und seine noch übrigen italischen Besitzungen sammt Triest

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 373

1875 - Münster : Coppenrath
— 373 — bewilligt wurde. Die Preußen besetzten ant 8. Juli Prag, die Hauptstadt Böhmens, und rückten nach der Donau vor. Die Elbarmee nahm ihre Richtung über Jglau und Znaym nach Wien selbst, während die erste Armee nach Brünn, die zweite nach Olmütz sich wandte. Die hier lagernden Oesterreicher konnten die nach Wien führende Eisenbahn nicht mehr für sich benutzen, indem Prinz Friedrich Karl bereits Lundenbnrg, den Knotenpunkt der Eisenbahnen dorthin, besetzt hatte. Sie zogen deshalb nach Preßbnrg, der vormaligen Hauptstadt Ungarns, und verstärkte Züge der zweiten preußischen Armee folgten ihnen dahin. Die beiden anderen Armeen waren Wien bereits nahe gekommen, da lief die unerwartete Nachricht ein: der Kaiser von Oesterreich, welcher durch seine tapferen Truppen die Italiener bei Kustozza zu Lande, bei Liffa aber zur See völlig besiegt hatte, habe dem gleichzeitigen Kriege in Italien dadurch ein Ende gemacht, daß er Venetien an Napoleon abgetreten und dafür seine Friedensvermittelung mit Preußen angerufen habe. Während nun der Erzherzog Albrecht mit seinem siegreichen Heere aus Italien zum Schutze des bedrängten Wien in vollem Anzuge war, suchte das preußische Heer die nach Preßbnrg abgezogenen Oester-reicher bei Blumenau zu umzingeln. Heiß war hier der Kampf und der Ausgang noch unentschieden, als plötzlich beiderseits Waffenruhe geboten wurde. Der König Wilhelm hatte in seinem Hauptquartier zu Nikols-burg unter französischer Vermittelung ant 26. Juli einen Waffenstillstand geschlossen und zugleich die Friedenspräliminarien festgestellt. Nach weiteren Verhandlungen folgte dann am 23. August der Friede zu Prag. In diesem erkannte Oesterreich die Auflösung des bisherigen deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer neuen Gestaltung Deutschlands ohne eigene Mitbetheiligung und insbesondere zur Bildung eines norddeutschen Bundes unter den Staaten im Norden der Mainlinie. Es verzichtete auf den Mitbesitz von Schleswig-Holstein und zahlte zwanzig Millionen Thaler Kriegeskosten. Sachsen war in diesen Frieden mit eingeschlossen. Der König erhielt sein ganzes Land zurück; doch mußte er nach einem besonderen Vertrage vom 21. Oktober zehn Millionen Thaler Kriegeskosten zahlen, dem norbbeutfchen Bunbe beitreten und in die Feste Königstein eine gemischte Besatzung aufnehmen. Kehren wir jetzt nach dem westlichen Kriegsschauplätze zurück. Nach der Schlacht bei Langensalza hatte Vogel von Falkenstein die unter seinem Befehle stehenden Heerestheile der Generale Manteuffel, Geben und Beyer bei Eisenach vereinigt. Es war nunmehr sein Plan, mit dieser

6. Geschichte des Mittelalters - S. 36

1883 - Münster : Coppenrath
36 Berkehr tarnen. Aber fast alle diese Völker hingen der Irrlehre des Arms an, eines alexandrinischen Presbyters, der die Gottheit Christi geleugnet hatte, welcher Irrtum auf dem allgemeinen Konzil von Mca (325) durchaus verworfen war. Flchtige Arianer hatten diese Lehre auch zu den Deutschen gebracht, und seitdem hatte sie bei jenen immer mehr Anhang gefunden. Um so grere Bedeutung hatte daher der Uber-tritt des frnkischen Kniges Chlodwig zum katholischen Christentum, das so unter dm Deutschen zuerst bei den Franken seine Hauptsttze fand. Frh wurde die Lehre des Heilandes auch in den Donaugegenden ausgebreitet. Hier war der heilige Severinus der Apostelnorikums, des jetzigen Obersterreichs, mit den angrenzenden Teilen von Zteter-mark, Wrnthen, Salzburg und Bayern. Mitten im wilden Getmmel wandernder Kriegesvlker erschien dort um das Jahr 454, der fromme Apostel welchen Gott aus seiner Einde im Orient gerufen und den bedrngten Christen dieser Gegenden zum Schutz und Trost gesendet hatte, n der Gegend des heutigen Wien dauete er fr sich und seine Genoften ein Kloster. Dreiig Jahre lang an der Donau auf und ab wandernd trug er berall hin die Trstungen des Christentums, so da selbst Heid-uische Könige ihn ehrten und bewunderten. Die Bekehrer der Vlkerschaften des jetzigen deutschen Reiches kamen grtenteils aus Irland und England. Hier, in der stillen H^der Frmmigkeit und der Wissenschaft, wo das Christentum bereits festen Boden gewonnen hatte, erweckte Gott fromme Männer, um nach Deutsch-land zu ziehen und auch dort die Lehre des Heiles zu verknden Es.st rhrend zu lesen, wie diese Glanbensboten, allen Bequeml'chke>tot des Ledens entsagend, mitten im kriegerischen Gewuhle der Volker, still nub friedlich, das Kruzifix und das Evangelium in der Hand, butth bte beut-cheu Wlber wanberten und die Lehre des Gekreuzigten v-rkunb-ten; wie sie im Vertrauen auf Gott den hchsten Gefahren des Lebens mutig entgegen gingen. Zu den ersten Sendboten gehren: der i,. Fridolin, d-r den Rhein entlang den Alemannen und Rattern.bas Evangelium Christi verkimbete und auf der Rbeininsel Sicking-? -m Kmr.rnch-tetr der b I5lmban mit seinem Schuler Gallus, beut Stifter wawters St. Gallen, in der Schweiz; der h. Rupertus in Salz-dura. Zu den Men kam der.h Mmibrorb. zu b-nthurmmn der b. Kilian.

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 280

1881 - Münster : Coppenrath
280 bei Landshut, bei Eckmhl, bei Regensburg, und endlich Karl der die Donau nach Vhnlen zurckgedrngt. Schon am 13. Mai hielt Napoleon zum zweiten Male als Sieger seinen Einzug in Wien. Sogleich erlie er von hier aus einen Aufruf an die Ungarn, wie frher an die P^en, sich loszureien von der sterreichischen Herrschaft und aus ei-gener Mitte einen König zu whlen. Aber zu seiner Beschmung ver-warf die hochherzige Nation diesen unedelen Antrag und rstete sich krftig fr sterreich. Kurz nach den Franzosen war auf dem anderen Ufer der Donau auch Karl vor Wien angekommen. Napoleon setzte des-halb der den Strom und lieferte ihm bei Aj^ertt im Marchfelde eine zweitgige blutige Schlacht, am 21. und 22. Mai. Hier blieb der Erz-herzog Sieger und zeigte so der staunenden Welt, da Napoleon, der bis jetzt Unbesiegbare, besiegt werden knne. Der Marschall Lannes, Herzog von Montebello, war gefallen; die Marschlle Massen und Bessires nebst einer groen Menge Generale waren schwer verwun-bet. Nicht ohne Gefahr zog sich der Geschlagene der die Dernau zurck. Nachdem er sich von neuem gerstet und seine Streitmassen zusammen-gezogen hatte, ging er khn denselben Weg wieder der den Strom und erneuerte mit groer bermacht am 5. und 6. Juli den Angriff bei Deutsch-Wagram, nicht weit von Aspern. Nach der heldenmtig-ften Gegenwchr wurden endlich die sterreicher am zweiten Tage geschlagen. Diese Schlacht entschied den Krieg, indem bald ein Waffen-stillstand zu Znaym, und dann der Friede auf dem kaiserlichen Schlosse Schnbrunn bei Wien am 14. Oktober 1809 erfolgte.*) Durch .oiesen frieden erlitt sterreich den grten Lnderverlust während des ganzen Krieges. Es mute abtreten: Salzburg an Bayern, Westgalizien an^dasgroherzog^ einen Teil von'dstgalizien nm- tondtuntlmte' noch brigen italienischen Besttzmigen^amt Trieft an Napoleon selbst als König von Italien; tm Mzen2y6oquadratmeilen uut viertehalb Millionen Menschen. Mit neuem Lorbeer geschmckt kehrte Napoleon zu neuen Hulbigungen nach Paris zurck. Zur bauentben Befestigung feiner Machtflle fehlte dem Gnstlinge des Glckes nur noch ein Leibeserbe und knftiger Thronfolger. Herzlos und rechtswidrig schied er sich daher von seiner bisherigen Gemahlin, der edlen Josephine, der Witwe des Vicomte Alexander von Beauhar- *) Dieser Vertrag wird daher bald der Wiener Frieden", bald der Schn-brnnner" genannt.

8. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 224

1882 - Münster : Coppenrath
224 lief) ist, ehe wir mit der Reichsgeschichte weiter fortfahren, erst in kurzen Zgen eine bersicht der die frhere Geschichte sterreichs zu liefern. bersicht der frheren Geschichte sterreichs. Werreich bis zur Zeit der Wabcnberger (976). Das Ur-und Stammland dieses groen glorreichen Kaiserstaates ist das schne und fruchtbare Land unter der Enns". Hier beginnen die Uranfnge seiner Geschichte. Auch in diesem Lande gebot einst das weltbeherrschende Volk der Rmer. Bald nach der groen Niederlage des Varus, im Jahre 9 nach Chr., galten, wie der Rhein, so die Donau als Grenze ihres Ge-bietes, und wurde dieser mchtige Strom an seinem rechten Ufer entlang mit Schanzen und Trmen befestigt. Der ganze Landstrich auf dem rechten Donauufer, welcher das heutige Osterreich, Steyermark, Krnthen, Krain und einen Teil Ungarns umfat, wurde in Noukum und Pannonien eingeteilt. Das Kahlengebirge bildete lange die Grenze zwischen beiden. Im zweiten Jahrhundert nach Christus machte der rmische Kaiser Marcus Aurelius wieder Eroberungen auf dem linken Donauufer und grndete zur Sicherung derselben mehre befestigte Pltze. Als der grte galt Vin-dobona, das heutige Wien. Hier starb auch der rmische Kaiser Marcus Aurelius, im Jahre 180 n. Chr. Zur Zeit der Vlkerwanderung war hier gleichsam das Thor, durch welches der Zug der Völker nach Italien ging, um das westrmische Reich zu strzen; und das Land blieb lange den gr-ten Verheerungen ausgesetzt. Hierher zogen auch die Westgothen unter Alarich; nach ihnen ^ behauptete sich hier der Hunnenknig Attila. Lange blieben die Hunnen im Besitze der Herrschaft, bis sie endlich den Ostgothen unter ihrem Könige Theodorich dem Groen weichen muten. Theo-dorich war ein wahrer Wohlthter fr das verheerte Land. Nach so vielen heillosen Verwirrungen kehrte endlich Ruhe und Ordnung zurck. Aber diese whrten nur so lange, als sein krftiger Arm sie schirmte. Nicht lange nach seinem Tode entstanden neue Vlkerbeweguugen. Die Avaren nah-men das Donauland, das heutige Erzherzogtum sterreich und die West-uchen -leite des heutigen Ungarn in Besitz, und das Land selbst erhielt den i camen Avarien. Unter Karl dem Groen wurde ihnen dasselbe wieder entrissen, und nun ein Markgraf als Wchter und Hter der Grenzen hier Angesetzt. Und weil das Land an der Ostgrenze des groen frnkischen Reiches lag, so bekam es den Namen Ostmark. Zum engeren Anschlu an Deutschland wurden viele deutsche Ansiedler in dieselbe geschickt. Die grte Wohlthat aber, die jetzt diesem Lande gebracht wurde, war das Chri-stentum. Schon im fnften Jahrhundert hatte der heilige Severinus segens- !r dasselbe gewirkt, spter der heilige Rupertus, der im Anfang des achten Jahrhunderts als Bischof von Salzburg starb. Jetzt aber fand es festeren Boden und weitere Verbreitung. Nicht lange nach dem Tode

9. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 142

1869 - Münster : Coppenrath
142 ker hatte das Christenthum. Die Gothen, Burgunder, Longo- barden und mehre andere deutsche Völker hatten das Christen- thum angenommen, so wie sie auf ihrer Wanderung mit den Römern in näheren Verkehr kamen. Bei den Franken war dasselbe schon seit Chlodwigs Bekehrung ausgebreitet. Auch in den Donaugegenden wurde früh der Samen des Christenthums ausgestreuet, und der heilige Severinus war der Apostel Norrkums, des jetzigen Oberösterreichs südlich von der Do- nau mit den angrenzenden Theilen von Unterösterreich, Steier- mark, Kärnthen, Salzburg und Bayern. Mitten im wilden Getümmel wandernder Kriegesvölker erschien hier um das Jahr 454 ein Mönch, Severinus mit Namen, welchen Gott aus seiner stillen Einöde im Orient gerufen und den bedrängten Christen dieser Gegenden zum Schutz und Trost gesendet hatte. In der Gegend des heutigen Wien bauete er für sich und seine Genossen ein Kloster. Dreißig Jahre lang an der Donau auf und ab wandernd trug er überall hin die Segnungen des Chri- stenthums, so daß selbst heidnische Könige ihn ehrten und be- wunderten. Die Bekehrer der Deutschen kamen aus Irland und Angel- sachsen. Hier hatte das Christenthum bereits festen Boden ge- wonnen. Hier, in der stillen Heimath der Frömmigkeit und der Wissenschaft, erweckte Gott fromme Männer, um nach Deutschland zu ziehen und auch dort die Lehre des Heiles zu verkündigen. Es ist rührend zu lesen, wie diese Männer, allen Bequemlichkeiten des Lebens entsagend, mitten im kriegerischen Gewühle der Völker, still und friedlich, das Crucifix und Evan- gelium in der Hand, durch die deutschen Wälder wanderten und die Lehre des Gekreuzigten verkündigten; wie sie im Ver- trauen aus Gott'den höchsten Gefahren muthig entgegen gingen. Zu den ersten Glaubensboten gehören besonders der heilige Fridolin, der den Alemannen wd Rätiern das Evangelium Christi verkündete und zuletzt auf der Rheininsel Seckingen ein Kloster errichtete; der heilige Columban mit seinem Schüler Gallus, dem Stifter des Klosters St. Gallen in der Schweiz; der heilige Rupertus in Salzburg. Zu denariesen kam der

10. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 332

1869 - Münster : Coppenrath
332 mer. Seit der großen Niederlage des Varus, im Jahre 9 nach Chr., galt die Donau als Grenze ihres Gebietes und wurde ihrem rechten Ufer entlang mit Schanzen und Thür- men befestigt. Der ganze Landstrich auf dem rechten Donau- ufer, welcher das heutige Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Kram und einen Theil Ungarns umfaßt, wurde in Norrkum und Pannonien eingetheilt. Das Kahlengebirge bildete lange die Grenze zwischen beiden. Im zweiten Jahrhundert nach Christus machte der römische Kaiser Marcus Aurelius wieder Eroberungen auf dem linken Donauufer und gründete zur Sicherung derselben mehre befestigte Plätze. Als der größte galt Vindobona, das heutige Wien. Hier starb auch der römische Kaiser Markus Aurelius im Jahre 180 n. Chr. Zur Zeit der Völkerwanderung war hier gleichsam das Thor, durch welches der Zug der Völker nach Italien ging, um das west- römische Reich zu stürzen; und das Land blieb lange den größ- ten Verheerungen ausgesetzt. Hierher zogen auch die West- gothen unter Alarich; nach ihnen behauptete sich hier der Hun- nenkönig Attila. Lange blieben die Hunnen im Besitze der Herrschaft, bis sie endlich den Ostgothen unter ihrem Könige Theodorich dem Großen weichen mußten. Theodorich war ein wahrer Wohlthäter für das verheerte Land. Nach so vielen heillosen Verwirrungen kehrten endlich Ruhe und Ord- nung zurück. Aber diese währten nur so lange, als sein kräf- tiger Arm sie schirmte. Nicht lange nach seinem Tode entstan- den neue Völkerbewegungen. Die Avaren nahmen das Do- nauland," das heutige Erzherzogthum Oesterreich, in Besitz, und das Land selbst erhielt den Namen Avarien. Unter Karl dem Großen wurde ihnen dasselbe wieder entrissen, und nun ein Markgraf als Wächter und Hüter der Grenzen hier ein- gesetzt. Und weil das Land an der Ostgrenze Deutschlands lag, so bekam es den Namen Ostmark. Zum engeren An- schluß an Deutschland wurden viele deutsche Ansiedler in die- selbe geschickt. Die größte Wohlthat aber, die jetzt diesem Lande gebracht wurde, war das Christenthum. Schon im fünften Jahrhundert hatte der heilige Severinus segensvoll für dasselbe gewirkt, später der heilige Rupertus, der im Anfang
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